Tiergarten
2024 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
Regie, Produktion
Hans Andreas Guttner, geboren am 6. Mai 1945 in St. Christophen, Österreich, war ein deutsch-österreichischer Dokumentarfilmemacher. Aufgewachsen in Feld am See (Kärnten), Matura in Villach, Studium der Rechts-, Zeitungs- und Theaterwissenschaften in Wien und München. Seit Ende der 70er Jahre prägte er den deutschsprachigen Dokumentarfilm maßgeblich mit. Guttners Filme wurden international mehrfach ausgezeichnet und bleiben als wichtige Zeugnisse europäischer Zeitgeschichte erhalten. Erst kürzlich wurden sie ins Deutsche Filmerbe aufgenommen.
Als einer der ersten Kinodokumentarfilmer widmete sich Guttner mit seiner preisgekrönten Pentalogie „Europa - ein transnationaler Traum“ (1979-1996) dem Schicksal von Gastarbeiterfamilien in Deutschland. Die Filme dieser Reihe, "Alamanya Alamanya – Germania Germania" (1979), "Familie Villano kehrt nicht zurück" (1980/81), "Im Niemandsland" (1983/84), "Dein Land ist mein Land" (1988/89) und "Kreuz und quer" (1994/96), zeichnen ein vielschichtiges Bild der Herausforderungen und Hoffnungen von Menschen im Spannungsfeld zwischen ihrer Herkunft und ihrer neuen Heimat.
Neben seinen Migrationsfilmen beschäftigte sich Guttner auch mit weiteren Fragen des gesellschaftlichen und menschlichen Miteinanders. In "Bei Tag und bei Nacht" (2014/16) porträtierte er das Leben seines Bruders, eines Landarztes in Kärnten, und thematisierte die Herausforderungen des ländlichen Gesundheitswesens. Mit "Die Burg" (2018/19) gewährte Guttner einen seltenen Einblick in das Innenleben des Wiener Burgtheaters, während ihm mit "Art comes from Need" (2010) ein intimes Porträt des weltberühmten Malers Sean Scully gelang.
Sein letzter Film "Tiergarten" kam 2024 in die Kinos und zeigt auf poetische und berührende Weise die Konsequenzen des weltweiten Artensterbens. Guttner verzichtete in seinen Werken bewusst auf belehrende Kommentare und ließ stattdessen die Bilder und Töne für sich sprechen. So trugen seine Filme mit dazu bei, starre, konventionelle Erzählformen zu überwinden und den Dokumentarfilm als eine eigene künstlerische Film- und Ausdrucksform zu etablieren. Auch über sein filmisches Schaffen hinaus verhalf Guttner dem Dokumentarfilm zu wachsender Anerkennung, indem er Anfang der 80er Jahre das Internationale Dokumentarfilmfestival München initiierte.
Hans Andreas Guttner hinterlässt eine Tochter, die Künstlerin und Filmemacherin Camilla Guttner, und freute sich bereits auf die Geburt seiner Enkeltochter, als er am 14. April 2025 völlig unerwartet verstarb. Er selbst wird in Erinnerung bleiben als ein sensibler Chronist unserer Zeit, der mit Empathie und Feingefühl die Geschichten der „Fremden unter uns“ erzählte, dabei stets den Dialog suchte und gesellschaftliche Relevanz und künstlerische Tiefe vereinte.
2024 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
2019 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Buch, Regie, Produzent
2014 - 2016 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Buch, Regie
2010 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Buch, Regie
2008 / TV-Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie
2008 / TV-Dokumentation / Regie: Hans Andreas Guttner
Buch, Regie
2006 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Buch, Regie
2004 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
1997 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
1996 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
1991 / Kurzdokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
1989 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
1984 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
1983 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie
1981 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
1979 / Dokumentarfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
1977 / Kurzfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
1976 / Kurzfilm / Regie: Hans Andreas Guttner
Regie, Buch
Preis der deutschen Filmkritik
Preis bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen
William-Dieterle-Filmpreis
Trofeo Golfo di Salerno
Honorable Mention Award (Columbus Film Festival)
Cinema Worldfest Award & World Premiere Film Award (Ottawa)
Was ist ein Dokumentarfilm? In: Thomas Schadt/Haus des Dokumentarfilms (Hrsg.): Der Dokumentarfilm als Autorenfilm. Stuttgart 1999, S. 93 (Auszug)
Von Germania nach Deutschland, in: Kinofenster Nr. 11/2002 (Volltext)
Filmische Geschichten der Migration, in: Julia Bayer, Andrea Engl, Melanie Liebheit (Hrsg.): Strategien der Annäherung. Darstellungen des Fremden im deutschen Fernsehen. Horlemann Verlag: Bad Honnef 2004, S. 62–77 (Volltext als PDF)