Weiyena – Ein Heimatfilm

A / 2020 / Dokumentarfilm / 96 min

 

Zwei Familiengeschichten, ein Jahrhundert und zwei Metropolen verschmelzen in einer Person: Weina Zhao. Ihre Eltern nannten die kleine Tochter ‘Wien’ – Wéiyěnà – , als sie von Peking nach Österreich auswanderten. Weinas Reise zurück in die Geschichte – von der Kulturrevolution bis ins moderne China – berührt die großen Themen des 21. Jahrhunderts: Migration, Identität und Vergangenheitsbewältigung.

Daheim ist Weina Zhao in Wien, ihre Eltern benannten sie sogar nach dieser Stadt. Doch hat es sie schon immer nach China und in die Vergangenheit ihrer Familie gezogen, in der die gegensätzlichen Lebensrealitäten des 20. Jahrhunderts vereint sind. Die einen Filmemacher*innen im glamourösen Shanghai der 1930er Jahre, die anderen arme Bauern im Norden. In den Biografien der beiden Familien verdichtet sich die Entwicklung Chinas von Maos langem Marsch über die Tragödien der Kulturrevolution bis in die Moderne. Damit wird der Film auch zu einem einzigartigen Zeugnis dieses Kapitels der Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts.

Weinas Reise beginnt in einer zaghaften Annäherung an ihre Familie. Bald stößt sie auf traumatische Erinnerungen – von der japanischen Besatzung bis hin zur jahrelangen Gefangenschaft während der Kulturrevolution. Immer mehr Wunden werden aufgerissen und sie sieht sich konfrontiert mit ihrem eigenen Umgang mit der Vergangenheit und ihrer entwurzelten Identität.