Totschweigen

A, D, NL / 1994 / Dokumentarfilm / 16 mm / 88 min

 

Rechnitz, eine Grenzgemeinde im südlichen Burgenland: Der eiserne Vorhang ist abmontiert, die Nachkriegszeit vorbei. Flüchtlinge bringen neuen "Fremdenverkehr". Die Vergangenheit scheint passé, doch wie ein Schatten liegt sie über dem Ort: 10 Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden hier 180 jüdische Zwangsarbeiter erschossen und verscharrt. 1990 wird in Rechnitz mit Grabungen begonnen; die Opfer sollen exhumiert und nach jüdischem Ritual bestattet werden. Initiator ist Isidor Sandorffy, der bereits an mehreren Orten im Burgenland dank verschiedener Hinweise aus der Bevölkerung bei der Suche nach anonymen Gräbern erfolgreich war. Anders in Rechnitz: Hier stößt er auf eine Mauer des Schweigens über den Ort des Massengrabes.

Die Arbeit an Totschweigen erstreckte sich über vier Jahre, wobei sich die Filmemacher aktiv an der Recherche - die sie bis Südafrika führte - beteiligten und nicht nur Beobachter waren. Der Film dokumentiert die Reaktionen der Rechnitzer Bevölkerung, ihre Erinnerungen an die damaligen Ereignisse und ihre heutige Sicht darauf. (Film/Video-Manual 1994)

  • Regie
    Margareta Heinrich, Eduard Erne
  • Buch
    Margareta Heinrich, Eduard Erne
  • Kamera
    Hermann Dunzendorfer, Hans Hager , Fritz Köberl
  • Schnitt
    Paul M. Sedlacek, Regina Turkka-Schubert
  • Ton
    Oliver Stummer
  • Produktion
    Lukas Stepanik, Roy Dames, Dieter Reifarth
  • Produktionsfirma
    Extrafilm , Strandfilm, Nederlands Film Institut
  • Verleih
    Filmladen
  • Weltvertrieb