Hugo Blanco, Deep River

A, PER / 2019 / Dokumentarfilm / 108 min

 

Ein Doppelporträt des legendären Anführers der Landbevölkerung und berühmten Trotzkisten Hugo Blanco, der in Europa als „peruanischer Che Guevara“ bekannt wurde. Während er sich zunächst für die Selbstverwaltung des Volkes einsetzte, wandelte er sich später zu einem anonymen Aktivisten: „Hugo Indio“.

Ausgehend von ihrem Besuch in jenem vergessenen Dschungeldorf, wo der Kampf und der Ruhm von Blanco ihren Anfang nahmen, macht sich die Filmemacherin auf die Suche nach den Spuren jenes jungen Mannes mit schwarzem Bart, der Gewehr an der Schulter und mit erhobener Faust rief “¡Tierra o Muerte!” („Land oder Tod!“). Dabei stößt sie auf die Ursprünge der indigenen Bauernbewegung.

Im zweiten Teil – lange nach dem peruanischen bewaffneten Binnenkonflikt – lernt die Filmautorin den Jugendhelden ihres Vaters höchstpersönlich kennen: ein immer noch unermüdlicher Aktivist mit mittlerweile weißem Bart, der die indigenen Dörfer am Land bei der Verteidigung ihrer Umwelt unterstützt.

Der Film besteht aus zwei Teilen, unterbrochen durch eine Trauerminute im Gedenken an die zehntausenden peruanischen Indigenen, deren Blut die Flüsse rot färbte, als sich der idealistische Traum einer ganzen Generation in einen Albtraum verwandelt hatte: der Traum der „bewaffneten Revolution“. Zugleich ist der Film ein Minenfeld an unterschwelligen Ton- und Bildspuren, die auf das kollektive Trauma verweisen, das Peru zu Ende des 20. Jahrhunderts spaltete.