VDD 2024

Eintrag vom 12. September 2024

 

FILM.Text / BILD.Sprache

Zum Verhältnis von Bild und Text im dokumentarischen Arbeiten

Freitag, 27. September 2024 10:00 - 19:00 Uhr

Haus der Wiener Wirtschaft | Straße der Wiener Wirtschaft 1, 1020 Wien

viennadokuday.at/

Der VIENNA.DOKU.DAY.2024 widmet sich in seiner siebten Ausgabe dem spannenden Wechselspiel von Bild und Sprache, von visueller Erzählung und Kommentartext. Sowohl im Kino-Dokumentarfilm als auch in den unterschiedlichsten Fernseh-Doku-Formaten spielt der Einsatz von Kommentartext oder die Ebene von persönlicher Erzählung eine zentrale gestalterische Rolle. Mit dem VDD’24 werden wir einem Spektrum von Fragestellungen und Themenbereichen nachgehen, die mit den unterschiedlichsten Aspekten des Verhältnisses von Bild, Sprache und Text verbunden sind.

Im Zentrum steht eine Case Study zu „Henry Fonda for President“ (AUT/DE 2024),dem Erstling von Alexander Horwath, der auf der diesjährigen Berlinale eine fulminate Weltpremiere erlebte und seitdem weltweit auf Festivals das Publikum begeistert. Das essayistische US-Roadmovie greift auf ein profundes filmgeschichtliches Wissen zurück und entwickelt eine einzigartige kritisch historische und nicht zuletzt auch persönliche Erzählweise - durch die kongeniale Zusammenarbeit mit Editor Michael Palm zu einer berückenden Abfolge von Bild, Sprache und Musik montiert.

In der Folge werden wir uns auch gängigeren Formaten widmen und herausarbeiten, welche Wirkung das Verhältnis von Bild und Kommentartext/Sprache entfalten kann, wo hier das gestalterische Potential liegt. Aber auch das journalistische Handwerk bei der Produktion durchgeskripteter Doku-Formate soll an ausgesuchten Case Studiesvermittelt werden. Welche Rolle spielen hierbei die Sprecher:innen, was wird von einer professionellen Sprachregie erwartet? Welchen Einfluss hat die Zusammenarbeit mit den beteiligten TV-Redakteur:innen? Wer kann einen beim Erarbeiten einer persönlichen Kommentarebene unterstützen?

Aber auch die rasanten Entwicklungen im Umgang mit KI sollen vermittelt und reflektiert werden und was sie für zukünftige Formate und TV-Beiträge bedeuten können bzw. ab wann die Grenzen des Dokumentarischen überschritten werden und KI-generierte Ersatzwirklichkeiten die Erzählung dominieren.

Der positiven Akzeptanz und Rezeption von Workshop-Elementen im Rahmen der letzten DOKU.DAYS wollen wir ein weiters Mal entsprechen und planen diesmal vor Ort eine anschauliche Live-Demonstration eines Sprachaufnahme-Settings, wo wir mit Profis diese oft unsichtbaren Arbeitsprozesse spielerisch und praktisch vermitteln wollen. Auch dies gemäß dem zentralen Motto des VDD einen niederschwelligen Wissens- und Knowhow-Transfer für unsere Teilnehmer:innen zu ermöglichen.

Den Auftakt wird auch heuer wieder eine Keynote einer erfahrenen Person machen, die vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen das Thema umreißen und gleichsam leitmotivisch reflektieren wird.

Wir freuen uns auch dieses Jahr auf die Zusammenarbeit mit Daniel Sponsel, dem künstlerischen Leiter des DOK.fest München, der die Moderation leiten wird. Zu den skizzierten Themen und Aspekten haben bereits folgende Gäste zugesagt:

Erec Brehmer (Filmemacher)

Michael Cencig (Doku-Produzent, MetaFilm)

Jutta Doberstein (Dramaturgin)

Caroline Haidacher (ORF/Universum History)

Jürgen Haiden (COSMIX Tonstudios)

Irene Höfer (Produzentin, Medea Film Factory)

Alexander Horwath (Regisseur)

Andrea Oster (Regisseurin)

Michael Palm (Editor)

Peter Strauss (Schauspieler / Sprachregie)

Der VIENNA.DOKU.DAY ist eine Veranstaltung von dok.at - Interessengemeinschaft Österreichischer Dokumentarfilm und wird ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung von der Fachvertretung Film- und Musikwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien, von RTR - Fernsehfonds Austria, von der VAM - Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien, vom ÖFI - Österreichisches Filminstitut, vom FFW - Filmfonds Wien, von der Fachvertretung Film- und Musikwirtschaft der Wirtschaftskammer Niederösterreich sowie vom Creative Europe MEDIA Desk Austria.

Titel-Sujet aus "Henry Fonda for President", freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Mischief Film / Medea Film Factory / Michael Palm.