Im März 2011 starteten drei österreichische Dokumentarfilme in den Kinos: Liebe Geschichte von Klub Zwei, Cooking History von Peter Kerekes sowie Abendland von Nikolaus Geyrhalter.
Liebe Geschichte
Regie: Klub Zwei: Simone Bader und Jo Schmeiser, A 2010, 98 min
Ab 4. März 2011 im Kino
Wie gehen Frauen mit der Rolle ihrer Familie im Nationalsozialismus um? Liebe Geschichte zeigt die Protagonistinnen im öffentlichen Raum. Drehorte sind Architekturen der 1950er, 60er, 70er, 80er, 90er und 2000er Jahre in Wien. Familiäre und gesellschaftliche Fragen werden im Konzept des Films verbunden.
Termine
3. März 2011, 19.30 Uhr
Filmhaus Kino, Spittelberggasse 3, 1070 Wien
Filmvorführung im Rahmen der FrauenFilmTage
Anschließend Publikumsgespräch mit Simone Bader & Jo Schmeiser (Klub Zwei) und Martina Wurzer (Grüne Frauen Wien).
18. März 2011, 19.30 Uhr
Filmhaus Kino, Spittelberggasse 3, 1070 Wien
In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Wien
Im Anschluss an den Film „Liebe Geschichte" diskutieren Simone Bader & Jo Schmeiser (Klub Zwei) und Jeanette Toussaint (Protagonistin, Potsdam, geboren 1964, Ethnologin, Tochter von Franz Toussaint, „SS-Rottenführer" in der „Gebirgsdivision Nord").
Moderation: Waltraut Kovacic (Direktorin Evangelische Akademie Wien)
29. März 2011, 19.30 Uhr
Filmhaus Kino, Spittelberggasse 3, 1070 Wien
Im Anschluss an den Film „Liebe Geschichte" diskutieren Maren Grimm und Ruth Beckermann
SYNEMA - Gesellschaft für Film und Medien & StadtkinoFilmverleih präsentieren:
Liebe Geschichte im Gespräch
Zwei Abende mit Film und Diskussion
5. März 2011, 19.30 Uhr
Stadtkino, Schwarzenbergplatz 7-8, 1030 Wien
Im Anschluss an die Filmvorführung sprechen Sophie Maintigneux und Michael Loebenstein über: Menschen, öffentlicher Raum oder die Kameraarbeit zwischen Sprache und Architektur.
10. März 2011, 19.30 Uhr
Stadtkino, Schwarzenbergplatz 7-8, 1030 Wien
Im Anschluss an die Filmvorführung sprechen Margit Reiter und Helga Hofbauer über: Tradierung / Nachforschung / Ambivalenz: Wo stehen die Nachkommen der Täterinnen und Täter in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus?
Cooking History
6 KRIEGE * 11 REZEPTE * 60 361 024 TOTE
Regie: Peter Kerekes, A/SK/CZ 2009, 88 min, OmU
Ab 4. März 2011 im Kino
Cooking History eröffnet eine Dimension der europäischen Geschichte, wie sie weder in Schulbüchern noch in Archiven zu finden ist. Neun Militärköche, die in sechs verschiedenen europäischen Kriegen im Einsatz waren, vermitteln in ihren Anekdoten und Erzählungen eine Ahnung von Leben und Sterben im „Apparat Krieg”, von Hoffnung, Sehnsüchten und Überlebensstrategien inmitten von Zerstörung und Ausweglosigkeit.
Termine
4. März 2011, 19.30 Uhr
Filmhaus Kino, Spittelberggasse 3, 1070 Wien
Regiegespräch: Im Anschluss an die Filmvorführung spricht Stephanie Lang-Král (doxs!) mit Regisseur Peter Kerekes
11. März 2011, 19.30 Uhr
Filmhaus Kino, Spittelberggasse 3, 1070 Wien
Kriegerischer Lebensalltag: Im Anschluss an die Filmvorführung Podiumsdiskussion mit Gudrun Harrer (leitende Redakteurin der Tageszeitung Der Standard, Kochbuchautorin) und Dr. Siegfried Mattl (Ludwig Boltzmanninstitut für Geschichte und Gesellschaft). Moderation: Claus Philipp.
15. März 2011, 19.30 Uhr
Filmhaus Kino, Spittelberggasse 3, 1070 Wien
Heeresküche & Heeresköche - heute & damals: Im Anschluss an die Filmvorführung Publikumsgespräch mit Dr. Christoph Hatschek (stellv. Leiter des Heeresgeschichtlichen Museums Wien).
3. April 2011, 12.30 Uhr
Top Kino, Rahlgasse 1 (Ecke Theobaldgasse), 1060 Wien
filmFilm-Brunch "Cooking History"
Frühstück ab 10:30 Uhr
3. April 2011, 11.30 Uhr
Moviemento, OK Platz 1, 4020 Linz
Filmbrunch "Cooking History"
Frühstück ab 10:00 Uhr
5. April 2011, 18.00 Uhr
Admiralkino, Burggasse 119, 1070 Wien
Im Anschluss an die Filmvorführung Publikumsgespräch mit Armin Thurnher (Herausgeber Falter/Kochbuchautor) und Christoph Hatschek (stellvertretender Leiter des Heeresgeschichtlichen Museums).
Abendland
Regie: Nikolaus Geyrhalter, A 2011, 90 min
Ab 31. März 2011 im Kino
Eröffnungfilm der Diagonale 2011 - Festival des österreichischen Films
Manche Dinge sieht man in der Nacht klarer: Abendland, der neue Kinofilm von Nikolaus Geyrhalter, durchmisst in einer großen assoziativen Reise ein nächtliches Europa in vielen Facetten. Pulsierende Dienstleistungs- und Wohlstandsgesellschaft, Bollwerk der Sicherheit und Ausgrenzung, urbane Zivilisation, hedonistischer Vergnügungstempel, beflügelt und belastet zugleich von Geschichte, Tradition, Hochkultur. Nachtarbeit, Selbstvergessenheit, Lärm und Stille, Sprachverwirrung und Übersetzungsprobleme, erste Schritte ins Leben, Krankheit, Tod und verzweifelte Versuche, Grenzen zu überschreiten: All dies entfaltet sich durch Geyrhalters Kamera und in Wolfgang Widerhofers kongenialer Montage zu einem bildmächtigen Essayfilm über einen Kontinent und über das Prinzip „Abendland", von dem man manchmal den Eindruck gewinnt, es würde langsam veratmen.