Das Künstlerehepaar Johannes und Charlotte Seidl steht im Mittelpunkt des 97minütigen Dokumentarfilms ZWEI_MENSCHEN – EIN_WERK von Bernadette Stummer, der am 12.11.2019 im Wiener Künstlerhaus-Kino (Stadtkino) im Rahmen von >Freies Kino-Freie Kunst< bei übervollem Haus seine Uraufführung erfahren hat. Mehr als 50 Jahre leben und arbeiten DIE SEIDLS als Künstlerpaar unter gemeinsamem Signum.
Sie haben Familie gegründet und sind bis heute eng mit dieser verbunden. Sie betreiben Bio-Landwirtschaft und -Viehzucht mit eigenen -Produkten. In den 70er Jahren haben sie die innovative Kunst- und Kulturinitiative: impuls-maria-schutz [kreative formung] ins Leben gerufen. Ende der 80er Jahre öffneten sie zahlreichen Kunstschaffenden und Besuchern das Gut Gasteil mit Galerie und einem Skulpturenpark (365 Tage/Jahr 24 Stunden begehbar). Kunst in der Landschaft wird hier zu einem ebenso kräftigen wie behutsamen Dialog zwischen Naturprozess und von Menschen Gemachtem.
In Bernadette Stummers Filmischem Zugang wird in einem für einen Dokumentarfilm unüblichen Narrativ anhand vieler kleiner Geschichten, Kurzeinblicke und Alltagsmomente fast kaleidoskopartig der zentrale Schaffensantrieb der beiden sichtbar. Die Filmemacherin verzichtet bewusst auf für Kamera und Ton zurechtgerückte Aufnahmen. Sie bewegt sich stets in lebendiger Begegnung zu dem jeweiligen Moment, was dadurch gelingt, dass drei eigenständige Personen (sie selber, der Steadycam-Operator Georg Sabransky und die Kamerafrau Patricia Marchart) dieses kommunizierende Visavis zur ungestellten Alltagssituation bilden. In vielen kleinen (Tisch-)Erzählungen von den Seidls selbst und von wichtigen ihren Weg begleitenden Künstler_innen wird der energetisch-kommunizierende Schaffensraum, der das Zentrum des Seidlschen Kosmos bildet, für rund eineinhalb Stunden in einen Film übertragen und so einem Publikum als kleiner Vorgeschmack zu einer realen Begegnung zugänglich gemacht.
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Regie
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Produktion