Ella Raidels Dokumentarfilm SUBVERSES China in Mozambique ist eine Referenz an zwei Kontinuitäten, nämlich einerseits an Afrikas koloniales Erbe, das mit dem ökonomischen Engagement aus Fernost einen neuen Höhepunkt zu erleben scheint: Zum Teil subventioniert von europäischen Banken bauen chinesische Firmen die Infrastruktur Mozambiks. Dabei gehen sie nicht zimperlich vor, sondern ganz globalisierend und kapitalistisch, immer gemäß den Regeln von Gewinnmaximierung. Dass Arbeiter Rechte hätten, ist diesem Denken ebenso fremd, wie dass die Benachteiligung einheimischer Arbeiter eine Form von Rassismus sei. Aus dem Off wird der Text eines PR-Mitarbeiters einer jener chinesischen Firmen verlesen, der diese Strukturen bloßlegt und befragt. Andererseits gibt es die Brüche dieses kolonialistischen Narratives, etwa in der Form chinesischer Migrationsgeschichten, die sich – historischen Inseln gleich – noch vor dem rezenten wirtschaftlichen Boom zugetragen haben; oder aber in der Form von Darstellungen afrikanischer Arbeiter und Selbstdarstellungen afrikanischer Poeten. Wir sehen, wie sich in den Arbeitern Frustration und Ärger aufstaut, etwa in einem Interview auf einer Baustelle oder in einer Szene, in der ein Arbeiter Unregelmäßigkeiten in seiner Lohnabrechnung entdeckt. Die Slampoeten Maputos dagegen sind schon einen Schritt weiter: Ihre Sub-Verses sind Ausdruck ihrer Autonomie. Sie bestimmen selbst, wie sie das Bild betreten und welchen Ton sie anschlagen. (Sylvia Szely)
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Regie
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Kamera
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Schnitt
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Produktion
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MusikMatchume Zango