Claudia Fenz arbeitet für die UN-Mission in Kosovo, wo die österreichische Richterin helfen soll „rule of law", Gesetzmäßigkeit und Demokratie zu etablieren. Und das in einem Land, in dem diese Konzepte bisher weitgehend unbekannt waren. In einem exemplarischen Prozess soll Claudia Fenz über sechs Männer richten, die während der Unruhen im März 2004 einen Serben und seine betagte Mutter zu Tode gesteinigt haben sollen. Mit Fortschreiten des Prozesses entdeckt sie, wogegen sie wirklich anzukämpfen hat: Gegen eine geteilte Gesellschaft, in der nicht nur Serben und Albaner entzweit sind, sondern auch die „Internationalen" und „Einheimischen" („locals"). Erst als sie Osman trifft, einen Kosovar-Albaner, der ihr Kosovos Volk, und vor allem ihr uraltes Gewohnheitsrecht mit seinem strengen Codex von Ehre, Fehden und Blutrache näher bringt, beginnt Claudia Region und Volk zu verstehen. Gemeinsam mit Osman besucht sie Kosovos inoffizielle Richter, die immer noch nach den Richtlinien des sogenannten Kanuns verhandeln. Und dies ohne Kenntnis der UN, die das Protektorat regiert.
Die Dokumentation begleitet Claudia Fenz wie sie zwischen zwei Welten pendelt - vom UN-Gerichtssaal bis in die Welt des Untergrund-Tribunals. Mit beiden konfrontiert, beginnt sie ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen. Der Film dokumentiert ihre Erfolge und Misserfolge und hinterfragt zugleich unser (westliches) Konzept von Recht und Gesetz, von „richtig" und „falsch", gegenüber dem Konzept einer anderen Gesellschaft. Kosovo als Prüfstein für zukünftige Demokratien.
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Regie
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Buch
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KameraJerzy Palacz
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SchnittVeronika Hlawatsch, Michaela Müllner
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TonBernhard Bamberger
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ProduktionJosef Aichholzer
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ProduktionsfirmaJosef Aichholzer Filmproduktion , Envision Productions
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VerleihDocu Zone Austria
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WeltvertriebFirst Hand Films
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MitwirkendeClaudia Fenz, Osman Kuçi u.a.