Kathedralen der Kultur

Ob Eiffelturm, Schloss Schönbrunn oder Golden Gate Bridge: Bauwerke geben Orten ein unverwechselbares Gesicht, ihre Beständigkeit lässt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen, angesichts ihrer Fassaden wird Geschichte sichtbar, spürbar. Ihr Anblick ringt uns Ehrfurcht ab, wer sich mehr als nur einen Moment Zeit nimmt, sieht mehr als die Gelegenheit für einen Schnappschuss mit dem Smartphone.

Ausgiebig Zeit genommen, um ganz genau hinzuschauen und hinzuhören, haben sich sechs Filmemacher für das außergewöhnliche Filmprojekt Kathedralen der Kultur, in dem sie sechs höchst unterschiedliche Bauwerke auf ihre ganz persönliche Art und Weise porträtieren. Ins Bild gerückt werden jedoch nicht die eingangs erwähnten Superstars der Sehenswürdigkeiten, sondern Helden aus der zweiten Reihe - die um nichts weniger faszinierend sind, wie sich herausstellt: Wim Wenders streift durch die Berliner Philharmonie, ein ganz und gar atemberaubend konstruiertes Konzerthaus; Michael Glawogger zwängt sich durch die Enge der Russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg; Karim Aniouz lässt sich von der revolutionären Architektur des Centre Pompidou in Paris inspirieren; und gleich zwei Mal gehts nach Norwegen: Michael Madsen besucht das erst 2010 in Betrieb gegangene Halden Gefängnis, ein Vorbild in Sachen humaner Strafvollzug, und Margarete Olin das Neue Opernhaus in Oslo, ein mutiger, von Marmor und Glas dominierter Entwurf.

Ein Hinweis: Das Osloer Opernhaus sowie das Salk Institute sind jeweils nur in der speziellen Langfassung des Filmes zu sehen, reguläre Vorführungen umfassen die vier anderen Gebäude.