Während der Ausstellung „Vernichtungskrieg“, die in deutschen und österreichischen Städten gezeigt wurde, sammelte Ruth Beckermann Zeugenaussagen ehemaliger Soldaten der Wehrmacht. Daraus entstand ein kompromissloser Film über Erinnerung und Vergessen:
Weiß gekachelte Räume, Neonlicht; an den Wänden Schwarzweiß-Fotografien von den Verbrechen der deutschen Wehrmacht an der Ostfront während des 2. Weltkriegs. Vor diesem Hintergrund berichten ehemalige Soldaten über ihre Erfahrungen und Erlebnisse jenseits des „normalen“ Krieges. In einer Mischung aus Hilflosigkeit, Ohnmacht, Scham, Opportunismus und ungebrochenem Fanatismus berichten die Zeugen dieser Zeit von Verbrechen wie den Erschießungen russischer Kriegsgefangener, der Ermordung der Juden und der Misshandlung von Frauen. Die verschiedenen Versionen der Ereignisse zeigen, wie selektiv Wahrnehmung selbst im grausamsten Umfeld war.
Mit diesem Film wird nicht allein die Zerstörung des Mythos von der „anständigen“ Wehrmacht (im Gegensatz zur verbrecherischen SS) vorangetrieben, sondern auch die Konstruktion von Geschichte in der Nachkriegszeit erhellt und eine Diagnose der Gegenwart gestellt.
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Regie
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Buch
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KameraPeter Roehsler
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SchnittGertraud Luschützky
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TonPeter Roehsler
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ProduktionJosef Aichholzer
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ProduktionsfirmaJosef Aichholzer Filmproduktion
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VerleihFilmladen
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WeltvertriebAustrian Film Commission