Eclipsa – n-am ce face!

A / 1999 / Dokumentarfilm / Video / 85 min

 

Rumänien im letzten Sommer vor der Jahrtausendwende. In den kleinen Dörfern nahe der Karpaten herrscht Idylle. Der Schein trügt, denn knapp zehn Jahre nach dem Sturz Ceausescus konnte weder Wohlstand erwirtschaftet werden, noch war die neue politische Führung imstande, den Menschen eine gesicherte Existenz zu ermöglichen. Während in Europa die Sonnenfinsternis das Großereignis des Sommers ist und das mediale Loch stopft, geht das Leben in Transsylvanien zur gleichen Zeit seinen gewohnten Lauf. Von Tag zu Tag arbeiten die Menschen, um ihr Überleben zu sichern. Zwischen Heu machen, Brot backen, Kühe melken treten anläßlich der Sonnenfinsternis nicht nur Ängste, sondern auch Hoffnungen und Träume an die Oberfläche, die um ein besseres Leben kreisen.

In Eclipsa - n-am ce face! wird das Problem des Zusammenlebens dreier verschiedener Kulturen (orthodoxe Rumänen, protestantische Sachsen und der Religionsmajorität angepaßte Roma) gezeigt: getrennte Kirchen, getrennte Friedhöfe, getrennte Ortsteile. Das Bewußtsein der unterschiedlichen Religionsgruppen ist bezüglich der Sonnenfinsternis und deren Auswirkung von gewagten Einschätzungen, alten und modernen Mythen, Rationalismus und strenger Bibelgläubigkeit geprägt. "N-am ce face" (da kann man halt nichts machen) ist nicht nur die häufigste Antwort auf die Sonnenfinsternis, sondern auch auf die gegenwärtige Lebenssituation, in der eine marode Wirtschaft und ein fehlendes Sozialsystem den Gutteil der Bevölkerung unter die Armutsgrenze drücken. (Gerald Igor Hauzenberger)