Die Wahlkämpfer

A / 1993 / Dokumentarfilm / 35 mm / 118 min

 

Sie ziehen durch die Lande, Jörg Haider und seine Helfer, ständig bereit, Unmut und Krisenangst in Wählerstimmen umzumünzen. Dynamisch und siegesgewohnt ist ihr Auftreten, die Slogans sind plakativ, die Schuldzuweisungen eindeutig. Die Ausländer werden verantwortlich gemacht für Kriminalität, Arbeitslosigkeit, "Sozialschmarotzertum" und Überfremdung, die "Altparteien" für Privilegienwirtschaft und Wirtschaftskrise. Die Menschen, die sich um den blauen Führer scharen, sind aus unterschiedlichsten Motiven dabei.

Die Wahlkämpfer versucht, dem Phänomen FPÖ auf die Spur zu kommen. Im Gegensatz zum vielgeübten Brauch, den Erfolg der FPÖ durch das dämonische Charisma ihres Vorsitzenden zu erklären, wird die Person Jörg Haider weitgehend ausgespart. Der Film läßt statt dessen jene zu Wort kommen, die Haiders Wahlerfolge erst möglich machen. Obwohl der Film einen klaren Standpunkt erkennen lässt, enthält er sich jeglichen Kommentars. Schlußfolgerungen sind dem Zuschauer überlassen. (Diagonale Katalog 1993)