Deckname Schlier

A / 1985 / Dokumentarfilm / 16 mm / 90 min

 

Die Chronik des KZ-Nebenlagers von Mauthausen und des V2-Prüfstandes in Redl/Zipf in Oberösterreich. Anfang Oktober 1943 werden die Lagerkeller der Brauerei Zipf von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Unter strengster Geheimhaltung soll ein V2-Raketenrüstungswerk aufgebaut werden. Zugleich wird in Zipf ein Nebenlager des KZ Mauthausen errichtet. Bis in das Jahr 1944 müssen die KZ-Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen neue Stollen, Bunkeranlagen und einen riesigen Betonprüfstand zur Erprobung von V2-Antriebsaggregaten aufbauen. Eine große Anzahl dieser Häftlinge stirbt dabei. Im Frühjahr und Sommer 1944 ereignen sich im Bunker schwere Explosionen, bei der zweiten werden fast das gesamte Prüfpersonal und 3 BDM-Mädchen getötet. Bis Ende des Krieges können keine Prüfungen mehr stattfinden. Im Mai 1945 wird das KZ-Nebenlager Schlier aufgelöst, in einer Großaktion vernichtet die SS alle Unterlagen des gesamten Unternehmens Schlier.

Die bisher unbekannte Chronik des KZ-Nebenlagers und des V2-Prüfstandes ist das zeitgeschichtlich wichtigste Ergebnis dieses Films. Die zufällige Entdeckung eines "unbedeutenden" Bunkers in Zipf lassen langsam Zusammenhänge von Erinnerungen und Dokumenten erkennen. Menschen werden vierzig Jahre später durch die beharrlichen Nachforschungen der Filmautoren mit der bis jetzt bewusst verschwiegenen oder auch vergessenen Vergangenheit konfrontiert.

  • Regie
    Wilma Kiener, Dieter Matzka
  • Buch
    Wilma Kiener, Dieter Matzka
  • Kamera
    Wilma Kiener, Dieter Matzka
  • Schnitt
    Wilma Kiener, Dieter Matzka
  • Ton
    Bernhard Pötscher
  • Produktionsfirma
    Matzka-Kiener Filmproduktion, Hochschule für Film und Fernsehen, München
  • Verleih
    Filmladen
  • Weltvertrieb
    Matzka-Kiener Filmproduktion
  • Mitwirkende
    Zeitzeugen: Dr. Paul Le Caër, Dr. Siegwald Ganglmair, Anna Kriechbaum, Hermann Langbein, Christian Limbeck-Lilienau, Leopold Meister, Kurt Moog, Anton Moosleitner, Prof. Hermann Oberth, Dr. Anna Roth-Oberth, Theresia Schausberger