Daydream Nation

A / 1999 / Dokumentarfilm / 35 mm / 105 min

 

Müllmänner. Müllfrauen. Täglich schwärmen sie aus, um die Exkremente des Wohllebens aus den städtischen Kreisläufen verschwinden zu lassen. Der Film dokumentiert den steinigen Weg von der Wiener Beamtenforelle zur Privatopia in Greater L.A. Fünf Müllmänner aus Wien, Genua, Amsterdam, New York und Los Angeles sind die Protagonisten. Ihre Geschichten werden im Spannungsfeld von sozialen und urbanen Entwicklungen inszeniert. Der Charakter der Stadtlandschaft, der technologische Stand der Maschinen und der Grad sozialer Organisation bedingen einander und geben der Müllarbeit ihr spezifisches Gesicht. Jeder muß sein Glück versuchen. Held ist, wem es gelingt, die wachsende Brutalität des Alltags von sich abzulenken. Es gibt keinen Fortschritt, nur ein Recycling von Ideen.

Sonic Youth, die Trash-Rocker aus New York, hämmern urbane Hyperventilation in den Soundtrack des Films. Ihre Musik verstärkt das Gefühl von Bewegung, die ihr Gegenteil - den Stillstand - in sich trägt. Der Film erzählt von der Zukunft der Arbeit. Durchwegs mit den Mitteln der klassischen Montage inszeniert, stilisiert, kommentarlos, und dennoch deutlich erkennbar als "unser" Versuch, "to excavate the future" im Müll des Westens. (Austrian Film Commission-Katalog 1998)