Achtung Staatsgrenze

A / 1996 / Dokumentarfilm / 35 mm / 79 min

 

Pro Jahr sitzen in Österreichs Polizeigefangenenhäusern 15.000 Menschen, zumeist Flüchtlinge auf der Durchreise oder Asylsucher, bis zu sechs Monate in Schubhaft. Wer abgeschoben wird oder wenn ein vorläufiger und mehr oder weniger halblegaler Aufenthalt in Österreich gewährt wird, das hängt von nicht immer genau durchschaubaren Kriterien ab: Von der Klärung der Identität, der Menschenrechtssituation in der Heimat, vom Rücknahmewillen der dortigen Behörden und nicht zuletzt vom Verantwortungsbewußtsein der Beamten, die den "Fall" behandeln. Immer wieder werden Menschen abgeschoben, auch wenn damit ein Todesurteil gefällt wird. Andererseits gibt es Menschen, die nicht abgeschoben werden können, weil sie keine Ausweispapiere haben. Sie leben in der Illegalität und können jederzeit festgenommen werden. Die ersehnte Entlassung bedeutet für die meisten, daß sie sich mittellos und ohne Transitvisa auf der Straße wiederfinden. Für viele beginnt eine Odysee von einem europäischen Gefängnis zum anderen.

Achtung Staatsgrenze ist ein Film über die Schubhäftlinge und das konfliktreiche Spannungsfeld zwischen deren Schicksalen, den Bemühungen der Flüchtlingsbetreuer und den Problemen der betroffenen Beamten.

  • Regie
    Sabine Derflinger, Bernhard Pötscher
  • Buch
    Sabine Derflinger, Bernhard Pötscher
  • Kamera
    Bernhard Pötscher, Daniel Pöhacker
  • Schnitt
    Zuzana Brejcha
  • Ton
    Bruno Pisek
  • Produktion
    Michael Seeber, Heinz Stussak
  • Produktionsfirma
    Prisma Filmproduktion
  • Verleih
    Filmladen
  • Mitwirkende
    Häftlinge, Polizisten und Schubhaftbetreuer eines Schubhaftgefängnises