Die 50-jährige Rumänin Sadina Lungu ist 24-Stunden Pflegerin. Seit Jahren kümmert sie sich um die 85-jährige Frau Pöschl in Bad Vöslau. Das Leben Sadinas ist eintönig und kräfteraubend. Einsamkeit nagt an ihr. Fitnessübungen, Rauchen und online-Gespräche mit Familie und Freund:innen in Rumänien helfen ihr durch die Tage. 14 Jahre schon hält Sadina jeweils drei bis fünf Monate am Stück durch, ehe sie für einen Monat heimfahren kann, um mit ihren Liebsten, die sie finanziell unterstützt, zusammen zu sein und das zu tun, was sie gerne möchte.
Mit ihren langen Einsätzen ist Sadina eine seltene Erscheinung in der Branche. Wie schafft Sadina ihr Leben fern der Heimat? Was tut sie gegen die Gefahr der Entfremdung von daheim? Wie schafft sie es unter vielfältigen körperlichen und mentalen Herausforderungen bei sich zu bleiben und selbst auch etwas vom Leben zu haben?
Harald Friedls Dokumentarfilm 24 STUNDEN schöpft seine emotionale Kraft primär aus der Figur seiner Protagonistin Sadina Lungu, die dem Klischee von 24-Stunden-Betreuer:innen kaum entspricht. In online-Kontakten mit Kolleginnen erzählt der Film gleichzeitig von den Gefahren und Ausbeutungsverhältnissen in der Pflegebranche, die sich nur wegen der extremen sozialen Schieflage in Europa so hartnäckig halten können. Parallel zur persönlichen, emotionalen Geschichte Sadinas entwickelt der Film große sozialpolitische Relevanz. Denn Sadina steht in diesem Film nicht nur für sich allein, sondern für geschätzte 62.000 Osteuropäer:innen, die in Österreich in der 24-Stunden-Betreuung arbeiten.
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