Im September starten Die 727 Tage ohne Karamo, Fragments of Kubelka, Robert Tarantino und Population Boom in den österreichischen Kinos
Die 727 Tage ohne Karamo
Regie: Anja Salomonowitz, A 2013, 80 min
Ab 6. September im Kino
Liebe kann Grenzen überwinden. Manchmal muss sie es. Seit 727 Tagen ist eine Österreicherin nach der Abschiebung von ihrem Mann getrennt. Eine Chinesin wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr nach Wien. Binationale Paare kämpfen in Österreich gegen die Schikanen der Behörden. Die Protagonisten erzählen von einem Alltag zwischen Deutschkursen und Hausdurchsuchungen. Viele Beziehungen zerbrechen an den Tücken des Systems. Regisseurin Anja Salomonowitz formt ein raffiniertes dokumentarisches Mosaik, sie zeichnet eine Realität, wie sie viele Paare erleben, und ähnlich einem Staffellauf fügen sich die Momentaufnahmen Szene um Szene zu einer durchgehenden Erzählung. Die 727 Tage ohne Karamo ist ein überzeugendes filmisches Plädoyer für eine grenzenlose Liebe. Ein Liebesfilm gegen das Gesetz.
Fragments of Kubelka
Regie: Martina Kudláček, A 2012, 232 min
Ab 6. September im Kino
This epic documentary subtly introduces the complex world view of iconic filmmaker and theoretician Peter Kubelka (born 1934, Vienna). While Kubelka‘s radical and pioneering body of films is a highly condensed work of about an hour focussing on the essence of cinema, his legendary lectures often unfold over many hours. These lectures on “what is cinema” and „cooking as an art form“ are frequently illuminated by presentation of archaeological objects from Kubelka‘s eclectic collection. He considers his ongoing collecting to be an expanded film practice which explores the evolution of humanity. Martina Kudláček has carefully woven an open-ended portrait which goes beyond the biographical to reveal fresh insights into the phenomenon of film.
Der epische Dokumentarfilm reflektiert subtil die vielschichtige Weltsicht des legendären Avantgardefilmers und Kulturtheoretikers Peter Kubelka (geboren 1934 in Wien). Kubelkas radikale und wegweisende Filme sind ein hoch verdichtetes Werk von etwa einer Stunde ganz auf die Essenz des Kinos fokussiert. Jedoch seine legendären Vorträge entfalten sich oft über viele Stunden. Diese Vorträge zum Thema „Was ist Kino“ und „Kochen als Kunstform“ werden häufig durch archäologische Objekte aus der eklektischen Sammlung Kubelkas veranschaulicht. Er versteht sein fortwährendes Sammeln als eine erweiterte Filmpraxis, wodurch er die Evolution der Menschheit erforscht. Martina Kudláček komponierte detailreich ein offenes Portrait, welches über das Biographische hinausgeht und frische Einsichten in das Phänomen Film gibt.
Robert Tarantino
Regie: Houchang Allahyari, A 2013, 77 min
Ab 6. September im Kino
Eine humorvolle Dokumentation über Leben und Arbeit eines jungen Filmemachers, der sich Robert Tarantino nennt. Sein Name ist Programm: Als "Rebel without a Crew" und gegen alle Widerstände, dreht der Wiener einen No-Budget-Trash-Horrorfilm angelehnt an die Arbeiten seiner Vorbilder Robert Rodriguez und Quentin Tarantino. Regisseur Houchang Allahyari (Die verrückte Welt der Ute Bock) begleitet den leidenschaftlichen Filmemacher bei den Dreharbeiten zu "Blood City Massacre", in dem neben Tarantino, Theater-Schauspielerin Marie-Therese Lind und ein Wrestler namens Humungus mitwirken.
Population Boom
Regie: Werner Booter, A 2013, 90 min
Ab 20. September im Kino
Ein bekanntes Horrorszenario: 7 Milliarden Menschen auf der Erde. Schwindende Ressourcen, giftige Müllberge, Hunger und Klimawandel – eine Folge der Überbevölkerung? Wer behauptet eigentlich, dass die Welt übervölkert ist? Und wer von uns ist zuviel?
Nach dem großen Kinoerfolg von „Plastic Planet” bereist der neugierige Dokumentarist Werner Boote unseren Planeten und untersucht für POPULATION BOOM ein jahrzehntelang festgefahrenes Weltbild. Für ihn stellt sich eine völlig andere Frage: Wer oder was treibt dieses Katastrophenszenario an?