Im Jänner starten Blick in den Abgrund und Roque Dalton, erschießen wir die Nacht! in den österreichischen Kinos
Roque Dalton, erschießen wir die Nacht!
Regie: Tina Leisch, A/CUB/SAL 2013, 85 min.
Ab 17. Jänner im Kino
Roque Dalton (1935-1975) ist der wichtigste Dichter El Salvadors, der Bertolt Brecht oder Jura Soyfer Mittelamerikas, sein Leben ein Abenteuerroman, seine Dichtung der britzelnde Funkenschlag zwischen politischer Utopie und Sinnlichkeit, zwischen revolutionärer Überzeugung und Lust an der Häresie.
Von den salvadorenischen Diktaturen wegen subversiver Tätigkeit als revolutionärer Schriftsteller und Agitator zum Tode verurteilt, gelang es ihm zweimal seiner Hinrichtung zu entkommen. Das erste Mal wurde der Diktator Lemus gestürzt und es gab eine Amnestie, das zweite Mal riss ein Erdbeben einen Riss in die Gefängniszelle, durch den Roque Dalton sich in die Freiheit graben konnte.
Er lebte in Mexiko, Prag und vor allem Kuba im Exil, er bereiste ganz Lateinamerika, Europa, China und Korea. Er half mit, eine der ersten Guerillaorganisationen seines Landes auf die Beine zu stellen, das ERP (Revolutionäres Volksheer) und wurde von einer militaristischen Fraktion seiner eigenen Organisation unter bis heute nicht geklärten Umständen ermordet.
Er war Pionier einer linken Geschichtsschreibung und Kulturforschung seines Landes, er machte emphatisch Gebrauch von „Guanakismen“ (also salvadorenischen Eigenarten des Spanischen) und benutzte die Sprache der Strasse und der Wirtshäuser, den Jargon der Bordelle und Gefängnisse. Er beschoss eine sich globalisierende Popkultur mit antikapitalistischen Pointen und kritisierte kommunistische Befreiungskonzepte und mit der fein geschliffenen Machete seines Witzes.
Blick in den Abgrund
Regie: Barbara Eder, A 2013, 82 min.
Ab 31. Jänner im Kino
Ihre Arbeit beginnt, nachdem das Blut weggewischt wurde: Profiler, forensische Psychologen und Psychiater befassen sich hauptberuflich mit Mord, Vergewaltigung und Totschlag. Sie rekonstruieren Tatverläufe und Motive, erstellen Persönlichkeitsprofile, setzen blutige Puzzles zusammen. Wir kennen sie nur aus Thrillern, als TV-Experten, wenn sie Bücher über ihre „Klienten“ veröffentlichen: Aber wie erlebt man den ganz alltäglichen Einblick in die Gedankenwelt jener Menschen, die einen den Glauben an die Menschheit verlieren lassen? Wie kommt ein Profiler zur Ruhe? Wie führt die forensische Psychiaterin ein Familienleben? Barbara Eder (INSIDE AMERICA, COPSTORIES) zeigt die Gehirn-Detektivinnen und –Detektive im Close-up, beruflich und privat: Offenherzig und persönlich erzählen sie von ihrer Arbeit, ihren Einsichten: Ein Blick in einen anderen Abgrund, spannend und aufwühlend.